
Nach zwei Wochen Pfingstferien, ist einiges an Arbeit liegen geblieben und meine ToDo Liste ist noch länger als sonst. Der Urlaub war toll und wichtig, aber die endlosen ToDo’s danach machen mir kein gutes Gefühl. Kennst Du das auch? Kommt Dir die eintretende Lähmung, wenn es zuviel wird, wenn das Licht am Ende des Tunnels verschwindet und sich die Sorge einschleicht, dass die ganze Erholung gleich wieder futsch sein könnte, bekannt vor? Wo soll ich anfangen? Das schaffe ich nie. Wo soll ich die Zeit hernehmen und schon ist das Kopfkino ist angerollt. Das macht die Ausgangsposition für einen gelungenen Start in den Alltag nicht unbedingt besser. Ich beginne bewährte Mechanismen in Frage zu stellen: “Machen meine “daily five” überhaupt noch Sinn?, Soll ich nicht lieber doch….” Vielleicht kennst Du ja auch das ungute Gefühl, wenn einem der Berg an Aufgaben über den Kopf zu wachsen scheint. Ich kenne die Tipps “Einfach anfangen.” “Egal wo, es wichtig einfach anzufangen.” “Fang an.” Und und und. Aber womit soll ich anfangen, diese Entscheidung muss ich ja auch noch treffen. Anfangen will ist, aber ich frage mich immer wieder womit soll ich anfangen. Welche Aufgabe soll ich als erstes erledigen. Die wichtigste – aber ist die neue Terminvereinbarung wichtiger als einen Terminvorschlag zu bestätigen. Und so geht es im Kopf immer fort. Klar ist es auch egal ob ich mich erst um den Posteingang und dann um die Ablage kümmere oder umgekehrt. Aber so gerne ich Entscheidungen treffe, mit dieser in dieser konkreten Situation tue ich mich schwer. Es ist komisch, eigentlich ganz einfach und doch so schwierig. Die Anzahl der Aufgaben lähmt und ich denke nach, erst den Brief oder die Rechnungen oder doch erst das Telefonat. Ich weiß ja, dass ich Prioritäten setzten muss, meine Aufgaben strukturiert und in Blöcken abarbeiten sollte, ich kenne die Theorien einer produktiven und erfolgreichen Arbeitsorganisation.
Doch wenn es mir nicht gelingt in diesen Situationen darauf zuzugreifen, sind sie in diesem Augenblick nutzlos. Es bringt mich nicht weiter, wenn ich zwei Stunden verplempere mit Prioritäten, weil ich mich sorge, ob meine Entscheidung bezüglich der Reihenfolge richtig ist, Folgen haben könnte oder einfach nur unproduktiv ist. Also habe ich am Dienstag morgen meine ToDo Liste bis ins letzte Detail vervollständigt, die auch noch kleinste Aufgabe notiert. Dann habe ich die Liste kopiert und zerschnitten. Zerschnitten?
Ja, ich habe sie zerschnitten und aus Wut in den Müll geworfen. Quatsch, ich habe Lose daraus gemacht. Die Lose habe ich alle in ein schönes Glas geworfen, also in eigentlich in zwei Gläser. Weil ich meine Aufgaben in privat und beruflich unterteilt habe, gibt es ein Businessglas und ein Privatglas. Morgens, wenn die Kids in der Schule sind, ziehe ich die Lose aus dem Businessglas und am Nachmittag aus dem privaten Glas. Aus der Perspektive der effizienten Arbeitsorganisation eine nicht optimale Variante, aber das einzige Ziel ist ja, ins Anfangen zu kommen, das Gefühl der Überforderung, der Stagnation oder der Lähmung zu mindern. Ich setze meine Häkchen wie immer für die erledigten Aufgaben auf der eigentlichen ToDo Liste und freue mich, auch wenn die Aufgabe noch so klein war. Bin ich dann in Schwung gekommen und wieder im Flow, greifen wieder die bewährten effizienten Mechanismen. Ich setze Prioritäten, arbeite meine Aufgaben in thematischen Blöcken ab, usw..
Wenn Du aber nicht weist wo Du anfangen sollst, sind die Lose eine Idee, um ins Rollen zu kommen, einen Anfang zu finden. Egal wo, Hauptsache anfangen 😉 . Jetzt ist mir genau das möglich, weil das Los mir die Entscheidung „womit anfangen“ abnimmt. Ich bin in Summe produktiver, denn ich habe früher begonnen, habe die negative emotionale Kette schneller unterbrochen und mit jedem Haken werden die Aufgaben weniger und das Gefühl besser.
Über welche Ideen ich gestolpert bin und was Dir vielleicht auch gefallen könnte:
- Mantra „Fang an“
- Erinnerungskärtchen „Fang JETZT an“
- gemeinsamer Büro- oder Putztag mit einer Freundin, die in einer ähnlichen Situation feststeckt
- ToDo Liste in Lose verwandeln
- ToDo Liste ignorieren und mit der Aufgabe beginnen, an die Du als erstes spontan gedacht hast „Ich darf nicht vergessen …“
- mit Deiner Lieblingsaufgabe beginnen
Welche unkonventionellen Ideen benutzt Du um Deinen Alltag zu organisieren? Wie trickst Du Deinen Schweinehund (oder Deinen Schwellentroll wie Marie Gräff ihn so schön nennt) aus?
think orange und bis bald
Kristiane
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