
Seit einiger Zeit beschäftigt mich meine digitale Kompetenz, wie sie von anderen eingeschätzt wird und welche Einstellungen und Überzeugungen es zu diesem Thema überhaupt gibt. Meine Ideen, im Zusammenhang mit der digitalen Kompetenz stelle ich Dir heute zur Verfügung.
Ich bin immer wieder überrascht, was ich in der kurzen Zeit meines Blogs und meiner Aktivitäten in und um social media schon alles erleben durfte. Als ich Ende letzten Jahres mit meinem Blog und im Januar mit Facebook und co gestartet bin, hatte ich zwar viel gelesen und gehört, ich hatte eigene Vorsätze und Vorstellungen, hatte aber auch eine Portion Naivität im Gepäck. Wie so oft im Leben, kommt es immer anders als man denkt, so auch hier.
Ich wurde in den vergangenen Monaten befreundet, geliked, gestupst, eingeladen, hinzugefügt, beglückwünscht, gelobt und belehrt. Mit allem habe ich nicht so wirklich gerechnet, vor allem nicht mit der Dimension. Gerechnet hatte ich mit einem Austausch, mit vielen Informationen, neuen Kontakten und Impulsen. Das das auch wirklich so eingetreten ist, darüber bin ich besonders dankbar und glücklich.
Ich habe in der kurzen Zeit viel gelernt und beschlossen, das ich wohl nicht alles verstehen werde, verstehen kann und muss. Das ich die Regeln nicht finde von denen andere sprechen, das die Technik nicht jeden Tag mein bester Freund ist, dass Fehler auch hier passieren können, das Internet auch ein bisschen wirkliches Leben ist und das ich dankbar bin, das ich von so vielen Menschen begleitet werden kann, das alles habe ich inzwischen akzeptiert. Was mich aber trotzdem immer wieder beschäftigt, ist der kommunizierte Umgang miteinander, der Umgang mit und im social media, der Umgang mit Dir. Weil mir mein Verhältnis zu Dir natürlich mega wichtig ist, habe ich mich für diesen Artikel entschieden und gebe doch meinen Senf dazu.
Und das obwohl ich mir vorgenommen hatte, mich nicht an diesen vielen Diskussionen über allgemeine Maßstäbe, Regeln und co zu beteiligen. Es wird über fehlerhafte Kommunikation, über Digitalkompetenz, über no go’s und not to do’s debattiert. Über individuelle Fehler wird geschrieben, die in diesem Medium gemacht werden, wie im realen Leben auch, denn es menschelt ja auch. Die Diskussionen zum Beispiel über Einladungen, Käufe und was sonst noch getan werden kann, soll, muss für einen like sind schier endlos. Oft in Form von Verallgemeinerungen und Belehrungen, die meinem Anspruch an Individualität widersprechen und kein gutes Gefühl bei mir hinter lassen. Wie wäre zum Beispiel mal eine Diskussion über den vergleichbaren Umgang mit Fehlern, Verständnis, Unterstützung oder Unwissenheit in Netz. Ebenso spannend wäre die Diskussion über die eigene Auseinandersetzung mit Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit und Toleranz. Ich wehre mich gegen das Gefühl, der Verallgemeinerung und der Erwartung, das alle meine Facebookkontakte, gleiche Präferenzen und Einstellungen haben. Mir missfallen die erhobenen Zeigefinger, denn mir ist die Individualität und der Respekt für einander wichtiger.
Ich begann mich zu fragen, ob es nur am fehlenden Mut liegt, von Angesicht zu Angesicht die gleichen Rückmeldungen zu geben? Oder steckt da noch etwas anderes dahinter? Ich habe unzählige Meinungen, Studien, Artikel und Kommentare zu diesem Thema gefunden und von einer allgemeinen Zusammenfassung abgesehen, die Büchse der Pandora bleibt hier geschlossen 😉 Aber ich möchte Dir meine Ideen zum offenen, neugierigen und respektvollen Umgang mit Dir nicht vorenthalten, meine Ideen für einen erfolgreichen medialen Austausch.
17 Ideen für deinen erfolgreichen medialen Austausch
- Erinnerung: es stecken Menschen mit eigenen Erfahrungen hinter den Zeilen, die du liest und den Bildern die du betrachtest
- Kommuniziere online genauso respektvoll wie offline
- agiere genauso selbst bestimmt und abgegrenzt, wie im realen Leben
- Gebe dir deine eigenen Regeln und Grenzen, entsprechend deiner Werte
- Gib so oft wie möglich positives Feedback
- Dir wichtige, aber kritische Bemerkungen versende per PN
- auf der eigenen Seite ist auch die Funktion „löschen“ erlaubt
- ein NEIN ist immer möglich und erlaubt
- Frage nach – frage nach dem Grund
- Belehre andere nicht
- Zeige Verständnis und bitte um Verständnis
- Bitte um Freundschaften
- Lade zu Seitenbesuchen und likes ein
- Like und zwar wirklich nur, wenn Du es möchtest und mit einem guten Gefühl
- Fehler sind menschlich, auch die in der Rechtschreibung
- Bleibe offen für Feedback – ernst nehmen, aber nicht überbewerten
- und in manchen Fällen ist Ignorieren erlaubt und eine sehr clevere Alternative
Ich habe mir meine Regeln, meinen Rahmen gegeben und übe mich in Verständnis für die Regeln anderer. Die einen suchen einen Partner für die Liebe und 5000 Kontakte in 4 Wochen, die einen freuen sich über Seiteneinladungen und die anderen ärgern sich darüber und ein jeder hat seine individuellen Gründe und Werte dafür. Ich freue z.B. mich über Einladungen, was nicht heißt das ich jede annehme, aber ich werde so auf Menschen und Seiten aufmerksam, die ich vielleicht übersehen hätte, in der täglichen Flut an Informationen. Ich lade ein, weil ich andere so auf meine Seite aufmerksam machen möchte und nicht nur um den like zu bekommen. Ich bin happy über jeden like, nicht nur weil ich weiß wie viele danach schauen, anderen wiederum ist auch das völlig egal und davon genervt. Und auch zu diesem speziellen Thema gibt es so viele Meinungen und Artikel wie es Menschen gibt. Andere haben noch andere Motivationen für ihre Einladungen, Anfragen oder andere Gründe um sich zu ärgern. Ich denke es ist wichtig, sich ab und zu daran zu erinnern, das auch bei facebook und co, nicht immer Unvermögen oder Bosheit hinter dem Handeln oder Nichthandeln anderer Menschen steckt. Zum Beispiel werden Nachrichten oder Einladungen in der Menge einfach übersehen, die Zeit ist knapp, das Thema passt nicht oder ………. Sich außerdem daran zu erinnern und nicht zu vergessen, das man selbst auch nicht jedem Anspruch genügt oder genügen möchte, vereinfacht und entlastet unsere mediale Kompetenz und entlastet die Nerven, wenn es mal wieder menschelt.
Fazit:
Auf Respekt, Selbstbestimmung und Individualität zu achten, macht einen erfolgreichen Umgang mit allen Medien möglich und gehört für mich persönlich zum Pflichtprogramm. Egal ob online und offline. Das positive zu suchen, es zu erkennen und sich trotzdem, wenn nötig abzugrenzen und sich treu zu bleiben, ist die Kür. Ja manchmal sogar eine Kunst 😉
Die Frage: “Was ist und wie funktioniert die digitale Kompetenz? “ ist immer wieder präsent und wird immer mal wieder diskutiert werden, auch weil dieses Thema so polarisiert. Aber gerade deshalb ist viel Sensibilität und Deine eigene Stärke gefragt.
Ich bin neugierig auf Deine Ideen zum medialen Erfolg.
think orange und bis bald.
Kristiane