Idee für Selbstverständlichkeiten und Kommunikation in der Partnerschaft

Ich bin überrascht von den Eindrücken der vergangenen Woche. Kennst Du das? Hoch motiviert startest Du mit Deiner neuen Idee und dann verpufft Dein Bemühen oder noch schlimmer, es wird schlechter statt besser. Nein keine Erstverschlimmerung, wie in der Homöopathie sondern, schlicht und einfach die falsche Idee für den richtigen Menschen an Deiner Seite.
Wie immer berichtete ich ziemlich euphorisch meinem Mann von dem Tipp, die kleinen zermürbenden Alltagsproblemchen nicht beim Partner abzuladen, um ihn nicht zusätzlich zu belasten, eine gute Stimmung zu haben, wenn er heim kommt und ihn damit zu entlasten. Ich wartete auf Zustimmung, ein Strahlen. Aber diesen “anderen” Blick kannte ich.
Mein Mann erklärte mir, das aber auch die Möglichkeit besteht, dass der andere sich durch diese Schonhaltung ausgeschlossen fühlt. Er dadurch auch weniger Verständnis und Wertschätzung aufbringen kann. Wie soll ein Partner erkennen, was der andere den ganzen Tag über erlebt und geleistet hat, wenn er davon nichts weiß. Wenn ein Partner aus falscher Rücksicht, nichts von den Schwierigkeiten und Unwegbarkeiten in seinem Alltag erzählt, kann der andere nicht teilhaben oder gar unterstützen. Sofort dachte ich, dass ich es ja auch schätze, wenn mein Mann mir von seinem Tag erzählt. Besonders von Frust, Ärger und co, damit ich ihn motivieren und aufpäppeln kann.
Also habe ich die gegenteilige Strategie bewusst ausprobiert und meinem Mann gezielt von meinem Tag berichtet. Für mich hat sich das komisch angefühlt. Ich will nicht als ständig jammernde und frustrierte working mum rüberkommen, wenn ich meinen Mann an meinem Alltag teilhaben lasse. Aber es ist nun mal so, dass ein Kind schlecht gelaunt vor Langeweile ist, das andere ist kränklich, ein Kunde hat den stundenlang vorbereiteten Termin abgesagt, die Formatierung meiner Startseite hat nicht funktioniert, das Abendessen ist nicht gelungen, weil ich nebenbei Pflaster geklebt und telefoniert habe….
Das hört sich echt nicht toll an, ist aber oft mein Alltag.

Für mich ist es ganz klar, dass ich an manchen Tagen meine innere Heldin liebe und an anderen Tagen möchte ich einfach nur laut schreien und eine Latte Macchiato XXXL. Aber kann der Partner erkennen, ob es der Tag der Heldin oder der  Tag der Latte Macchiato ist? Nein kann er nicht. Und dann passiert es doch tatsächlich, dass man(n) mit Erziehungsratschlägen, Tipps zur Arbeitsorganisation, Theorien über Multitasking um die Ecke kommt und….

Ich bin selbst ein lösungsorientierter Mensch, aber in manchen Situationen halt auch nicht.
Leider habe ich kein Display auf der Stirn, auf dem wahlweise: “heute nur auskotzen”, “ich brauche deine Unterstützung” oder ähnliches steht. Wie also soll der Partner erkennen, was er Gutes tun kann, wie er wirklich helfen kann?

Na ja, in dem Du es ihm sagst 😉

Vorab die eigenen Erwartungen an den Partner formulieren. „Ich mag mich nur schnell auskotzen, weil heute kein so guter Tag war.“ Oder: „Ich brauche deine Unterstützung, weil…“
Denn wer kennt schon immer die Erwartungen des Partners oder besser noch, wer kennt die eigenen? Kannst Du immer für Dich sagen, ob es sich um ein Bedürfnis für Dich, einen Wunsch oder eine Erwartung handelt und um welche genau?

Mit den „Erwartungen“ bin ich mal wieder mitten in einem gigantischen Thema, dass ich heute mit „nur“ einer Idee für Dich füttern möchte. Sie ist weder auf meinen Mist gewachsen, noch brandneu, super spektakulär oder einfach umzusetzen. Beziehungstechnisch ist sie existenziell und wird sicher deshalb in jedem Beziehungsratgeber, jeder Paartherapie und Kommunikationstraining schier endlos wiederholt. Die Idee ist mit einem riesigen Haken versehen 😉 Die Umsetzung ist anstrengend, fordert die eigene Komfortzone und Disziplin heraus. Ist sie Dir jedoch in Fleisch und Blut übergegangen, profitierst Du in allen Lebensbereichen davon.

Idee 4 – Wie bekomme ich was ich will?

Oder erhöhe zumindest die Wahrscheinlichkeit 😉

[Tweet „Gib Deinen stummen Bedürfnissen und Erwartungen eine Stimme.“]

Hintergrund der Idee: Für Dich und Deinen Partner wird einiges klarer in der Kommunikation. Für den Partner entsteht Transparenz.
Idee: Wenn Du mit Deinem Partner sprichst, besprichst, absprichst: formuliere vorab DEINEN Anlass oder DEIN Ziel des Gesprächs

zum Beispiel:

  • Es geht mir um Verständnis.
  • Ich erwarte deine Unterstützung.
  • Ich wünsche mir….
  • Mich interessiert deine Meinung.
  • Ich will meinen Stern, deine Anerkennung.
  • Ich möchte deine Aufmerksamkeit.

WICHTIG und nicht vergessen:

Es gibt keinen Automatismus zwischen ausgesprochenen Wünschen, Erwartungen und Bedürfnissen und ihrer Erfüllung 😉
Das sich die Chancen dafür jedoch deutlich Erhöhen, davon bin ich überzeugt. Ich bin selbst überrascht, dass es manchmal so einfach ist, seine Erwartungen erfüllt zu bekommen. Wenn es auch immer so einfach wäre, die eigenen Erwartungen und Bedürfnisse zu erkennen, zu formulieren und laut auszusprechen.
Und die Nummer “Das sieht man doch” oder “das ist doch klar, logisch, selbstverständlich” zählt nicht. Das ist nämlich nicht allen Menschen gleich gut möglich. Ab und zu begegnet man jemanden und es funktioniert vieles ohne Worte. Das ist toll. Jedoch ist es keine Garantie, dass es mit diesem Menschen in jeder Situation so läuft und garantiert nicht mit jedem, mit dem Du zu tun hast.

[Tweet „Also trau Dich und gib Deinen Erwartungen und Bedürfnissen einen Namen,“]  den Du mit Deinem Partner teilen kannst.

Ich bin gespannt, ob Du diese Idee ausprobierst. Oder magst Du lieber“Lies mir meine Wünsche aus den Augen.”  in Deiner Partnerschaft?

think orange und deine Idee lebt.
Kristiane

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