Weißt Du eigentlich wann Freizeit wirklich freie Zeit ist?

Mir ist aufgefallen, dass wir uns oft gar nicht im klaren sind, in welchem Zeitzustand wir uns gerade befinden oder uns ist nicht bewusst in welche Kategorien wir unsere Zeit einteilen. Ich habe mir meinen Tagesablauf mal angeschaut und versucht zu unterscheiden, wo genau ich welche Zeit/Beschäftigungen hin stecken würde, wie ich meine Zeit kategorisieren würde. Auch mal hinzuschauen, mit welchen Gefühlen meine Aufgaben belegt sind und ob das einen Einfluss auf mein Freizeitempfinden hat.
Einfach ist es noch bei der wirklichen Arbeitszeit für think orange und wenn es um den Haushalt geht, um Arzttermine und Elterngespräche – das ist für mich ganz klar keine Freizeit. Beim Einkaufen wird es schon wieder schwieriger.

Weil ich gern einkaufen gehe, nehme ich das nicht als Arbeitszeit wahr, aber auch nicht als Freizeit. Ähnlich verhält es sich mit den Fußballspielen meiner Söhne. Es ist definitiv keine Freizeit, denn dafür bin ich im Anschluss viel zu erschöpft 😉 . Es ist auch keine Arbeitszeit, macht es doch Spaß die Kids zu begleiten, sie anzufeuern und eine Runde mit den anderen Eltern zu plaudern. Begleite ich meine Tochter zum Handball, ist meine erste Emotion – Arbeitszeit. Liegt das daran, dass ich mich mit den Regeln nicht auskenne, ich mir größere Sorgen um ihre Gesundheit mache oder …..

Wann ist Freizeit auch wirklich freie Zeit?

Wenn ich den Verein bei der Bewirtung unterstütze, ist das Freizeit oder Arbeitszeit? Oder spielt es letztendlich gar keine Rolle wozu diese Zeit gehört? Spielt es nur eine Rolle was ich daraus mache oder wie bewusst ich mit dieser Zeit umgehe?

In vielen Beziehungen entstehen Konflikte durch diese unterschiedliche Wahrnehmung, um welche Zeit es sich gerade handelt. Auslöser sind oft die sogenannten “Mischzeiten”. -nicht Arbeitszeit und nicht Freizeit. Der eine sagt: “Ich muss noch zum Sport.” und der andere verspürt Unverständnis, Neid, Zorn, Enttäuschung …. und denkt: “Hey, das ist Deine Freizeit. Du MUSST nicht zum Sport.”

Ich habe festgestellt, dass ich ziemlich viel von dieser “Mischzeit” in meinem Leben habe. Daraus ist dann die Idee entstanden, auszuprobieren, ob es möglich ist, aus der Mischzeit, vielleicht Freizeit zu machen oder sie wenigstens so angenehm wie möglich zu gestalten.

[Tweet „Freizeit bedeutet für mich eher meine Zeit – Primetime“]

In unserer Familie dominiert das Thema Fußball und ich habe oft mit meinem Mann diskutiert, ob seine Trainertätigkeit in der Fußballjugend zu seiner Freizeit zählt oder nicht? Oft wusste er es selbst nicht, hin und hergerissen von grenzenlosem Spaß bis hin zu totaler Erschöpfung, ist es manchmal einfach nicht möglich zu kategorisieren. Was aber möglich, und meiner Meinung nach auch wichtig ist, sich bewusst zu sein, warum man 10 Stunden in der Woche auf dem Fußballplatz verbringt. Was es einem gibt, was es einem nimmt und wie es sich anfühlt. Für Dich selbst und für andere, die Dir vielleicht den Rücken freihalten, damit Du Freizeit hast. An schlechten Tagen, bekommst Du so Zugriff auf Deine Motivation, auf die Hintergründe Deiner Beschäftigungen und holst Dir aus der Erinnerung die positiven Emotionen zurück.

Damit bin ich wieder beim Alltagsglück gelandet- wenn ich genervt in der Sporthalle sitze und mich über das 100. Foul gegen meine Tochter ärgere, fühlt sich das nicht nach Freizeit an. Wenn ich jedoch die Medaille in meiner Jackentasche fühle, die ich zur Erinnerung eingesteckt habe, kann ich wieder neu entscheiden. Ich habe zum Beispiel die Möglichkeit mir vorzustellen, wie sie nach einem Sieg strahlen wird, wie stolz sie auf ihre herausgeholten 7 m sein wird oder ich kann mich schon mal mental darauf vorbereiten, womit ich sie am besten wieder aufmuntern werde, wenn es nicht so gut gelaufen ist. Ich könnte aber auch ein Buch mitnehmen, mich mit einer Tasse Kaffee auf die Tribüne setzen und Handball, Handball sein lassen. Ich könnte auch daheim bleiben und die Zeit für was anderes nutzen. Das alles Entscheidende für mich ist jedoch, dass ich entscheide, wo es in dieser Situation langläuft. Nicht meine Tochter, nicht mein Mann oder “das gehört sich so”.

Wenn meine Tochter mich zum Beispiel darum bittet, dann kann ich ja oder nein sagen. Habe ich zugesagt, dann ist es an mir, aus dieser Zeit, das beste zu machen. Vielleicht nicht unbedingt zu meiner Freizeit, die ich sicher anders verbringen würde. Aber es muss ich nicht in einer Frustzeit enden, wenn ich mir bewusst bin, warum ich ja gesagt habe und was ich gegen das ungute Gefühl tun kann. Wie mir das gelingt, wird sicher mal so und mal so sein.

“Ich muss noch zum Fußball.” Wirklich? Nein – ich will zum Fußball, weil…. und wenn es blöd wird, dann werde ich……

mischzeiten

Ich habe festgestellt, dass allein das Analysieren und nachdenken über meine Freizeit schon eine Veränderung gebracht hat. Im Fokus stand immer das Alltagsglück und die Frage, wie kann ich es in schwierigen Situationen positiv beeinflussen.

So gelingt es Dir “Mischzeit” in Freizeit zu verwandeln oder “Frustzeit” zu vermeiden

Idee 21:

  • Welche Kategorien hast Du für Deine Aufgaben und Termine?
  • Welche Emotionen verbindest Du damit und was machen sie mit Dir?
  • Welche Motivationen stehen hinter Deinen Aktivitäten?
  • Welches sind Deine “Mischzeiten”?
  • Womit könntest Du Dir die Mischzeiten oder die unangenehmen Zeiten erleichtern?
  • Notiere Dir Deine verschiedenen Strategien für die einzelnen Situationen.

Ich habe mir eine Liste mit all meinen wiederkehrenden Aufgaben gemacht und sie mit drei verschiedenen Smileys versehen. Für diesen hier:
🙁 werde ich mir Dinge überlegen, die mir den Termin oder die Aufgabe erleichtern oder versüßen. Vorbereitung ist eine wichtige Strategie, um das Alltagsglück aufrechtzuerhalten oder zurückzuholen. Wenn es Dir gut geht, hast Du Zugriff auf Deine Strategien, Werkzeuge und vieles flutscht einfach automatisch. In der negativen Emotion, bei unangenehmen Dingen, ist das nicht so und Du bist auf Stupser angewiesen, die Dich wieder auf die lachende Seite schubsen. Für mich sind es meine Notizen, meine Listen, mein Mann, meine Mädels und mein virtuelles Netzwerk. Na ja und oft genügt es ja schon, einfach nur mal darüber nachgedacht zu haben.

Beim ganzen grübeln über Freizeit, freier Zeit, Mischzeit, Frustzeit, habe ich erneut festgestellt, dass meine eigentliche Arbeitszeit sich ganz oft wie Freizeit anfühlt. Das ist kaum zu glauben und immer wieder wunderbar festzustellen.

noch ein paar ganz andere Ideen für das Alltagsglück:

  • Nimm dir Zeit albern zu sein
  • Probiere etwas Neues aus – wenn du irgendwann mal spürst: das würde mir auch Freude bereiten – dann probiere es aus.
  • Lege dir eine Sammlung an – sammeln macht glücklich, egal was
  • Lege dir eine Glücksbox an
    • – z.B. könntest du dort alle Dinge aufbewahren, die du aus sentimentalen Gründen aufbewahrst und positive Gedanken in dir auslösen werden oder
    • fülle sie mit anderen Erinnerungen oder
    • mit Dingen, von denen du weißt, dass sie dir gut tun (Schokolade 😉 ) werden

Ich glaube, dass Du Glück speichern kannst, in dem Du herausfindest, was Dich glücklich macht, solang “die See glatt ist.” wie Gretchen Rubin es formuliert. Wird die See stürmisch, erinnerst Du Dich daran und weißt, was Du für Dein Alltagsglück tun kannst. Du hast gelernt, was Dich alles glücklich macht.

[Tweet „Auch wenn unsere Wege verschieden sein werden, werden sie doch alle zu mehr Alltagsglück führen.“]

think orange und deine Idee lebt.
Deine Kristiane

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