Ist Deine Freizeit schon Deine Freizeit?

Gretchen Rubin hat in ihrem Happiness Projekt unterstellt, dass Dinge, die man als Kind gerne getan hat, einen auch noch im Erwachsenenalter Freude bringen. Ich hatte über diesen Aspekt noch nie nachgedacht und aus Unsicherheit habe ich auch gezögert. Wie immer, habe ich trotzdem genauer hin geschaut. Mit großer Überraschung stellte ich fest, dass ich immer noch gern ins Kino, in Museen und in Zoos gehe. Das Sammeln, Sortieren und Recherchieren, auch heute noch in meinem Alltag sind.

Ich habe festgestellt, dass ich mit meinen Kindern am liebsten das spiele, was ich früher gespielt habe und das sich das auch in der Ausstattung ihrer Kinderzimmer widerspiegelt. Ich mag immer noch Gesellschaftsspiele und ich bin nach wie vor eine Leseratte. Und das Thema wandern habe ich ja schon im letzten Artikel angedeutet. Vielleicht kann ich mich sogar nur an die Dinge erinnern, die ich heute noch liebe und habe den Rest vergessen. Keine Ahnung.
Auf jeden Fall ist daraus eine Idee für Dich geworden.

Du haderst mit Deiner Freizeit oder auch nur mit Deiner Zeit, die ja so oft viel zu wenig ist. Ich fange gar nicht erst an, mit Prioritäten, mit Hinweisen wie wichtig freie Zeit ist und das Du für alles Zeit hast, wenn Du nur willst. Denn ich weiß selbst, wie „einfach“ das im Alltag ist.

Ich bin öfter gefragt worden, wann machst Du das alles? Ich habe keine Freizeit. Das hat mich schockiert, gut das schlechte Gewissen hat auch kurz gezuckt. Also bin ich dem WANN nachgegangen und habe einen Schlüssel im meinem Alltag gefunden.

Ich möchte Dich einladen, die Perspektive zu wechseln und zu schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, Deine Leidenschaften, die Dinge die Dir Freude bereiten, in den Alltag zu integrieren. Ja sogar, danach zu suchen.

Idee 18: Finde heraus, WAS DIR ALS KIND SPASS GEMACHT hat.

Was hast Du herausgefunden? Schreibe es unbedingt auf 🙂

Vermutlich würde Dich das, was Dir als Kind Freude bereitet hat, auch heute noch Spaß in Deinen Tag bringen.

WIE KANNST DU DiesE spaßigen DINGE IN DEINEN ALLTAG INTEGRIEREN?

Ich versuche mal, die Idee mit Beispielen aus meinem Alltag zu beschreiben.

Klar könnte ich mit meinen Kindern immer nur das Spielen, was sie ausgesucht haben und nach dem sie mich darum gebeten haben. Oder sie sogar solang betteln, dass ich aus Verzweiflung zustimme, nur damit endlich Ruhe ist.

Aber warum? Wenn ich frage: „Wer spielt mit mir zwei Runden Uno (früher Mau Mau 😉 )?“ Findet sich immer ein Mitspieler.

Die Vorteile:

  • ich bestimme den Zeitpunkt, die Dauer und was gespielt wird
  • kein Streit über – was, wo, wer und wie lange wird gespielt
  • Kind nimmt das anders wahr, als wenn es mich um ein Spiel bittet. – Mama will mit mir spielen.
  • verbinde meine Zeit mit Kinderzeit = mehr Zeit für anderes

So verbinde ich meinen Spaß an Gesellschaftsspielen mit meinem Familienalltag.

Das Thema Sammeln, Sortieren und Recherchieren nutze ich im beruflichen und zur Persönlichkeitsentwicklung. Ich liebe Listen, also schaue ich, ob ich vielleicht meine privaten Listen beruflich nutzen kann. So wird aus meinem Spleen, ein Artikel „Wozu ein blanc book noch benutzt werden kann.“

Der neuste Impuls ist in einer Challenge mit Ursula Kittner entstanden. Es ging darum, jeden Tag einen kleinen Bereich in Ordnung zu bringen. Erst gestern Abend, als ich ein Foto von meinen sortierten Tupperdosen gepostet hatte, ist mir ein Licht aufgegangen. Ich hatte sie ausgemistet, die Schublade geputzt und sortiert. Ich habe es genossen und mir war nicht so richtig klar, warum diese kleinen täglichen Aufgaben mir nicht wirklich schwer fielen.
Als ich die Kommentare las und mir mein Bild auf dem Bildschirm (aus der Ferne) angeschaut habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen

DAS WAR FREIZEIT FÜR MICH.

Ich habe einfach meiner Leidenschaft des Sortierens gefrönt.

Schreibtisch

Mir ist aufgefallen, dass ich noch einige Fotos hätte machen können, denn jeder Bereich ist so ausgegangen, ohne das es mir wirklich bewusst war. Also werde ich in Zukunft, wenn mal wieder Frustputzen 😉 angesagt ist, meine Perspektive wechseln.

Die Arbeitsplatte wir nicht mehr geputzt, sie wird sortiert.

Ich habe als Kind gerne gelesen und das tue ich immer noch. Es hat eine Weile gedauert, mir einzugestehen, dass Lesen für mich etwas Besonderes ist.

„Lesen bildet.“ Ja, klar. Lesen kann aber auch einfach nur entspannen und unterhalten. Ich liebe Sachbücher zu bestimmten Themen und ich lese gerne Märchen, Sagen und eine bestimmte Sorte Fantasygeschichten (Harry Potter gehört aber z.B. nicht dazu).

Das hatte früher Vorteile beim Vorlesen für die Kinder, heute lesen wir die gleichen Bücher und haben eine gemeinsame Leidenschaft, über die wir sprechen können. Bei Teenagern nicht unerheblich 😉

Idee 19:Integriere ein paar deiner Spaßfaktoren in deinen Alltag

Ich bewundere auch Goethe und sammle Zitate. Das zeigt, dass die Integration in den Alltag durchaus Grenzen hat. 😉 Außerdem ist das vielleicht nicht optimal für die Vorzeigebildung oder für meinen Alltag, aber so ist es nun mal und in meiner Freizeit muss ich niemanden mehr etwas beweisen.

Die Bemerkung: „Deine Bibliothek spiegelt hoffentlich nicht Deinen Intellekt wieder“ überhöre ich, obwohl sie mich beruflich sensibilisiert. Ich genieße mein Alltagsglück zwischen Atlanten, Elfen, Feen, Winnetou und Doktor Faust und merke wie wichtig es ist, dass jeder sein Alltagsglück hat. Mich macht Goethe glücklich, Dich vielleicht nicht. Aber es wäre schade, wenn Goethe Dich auch glücklich machen würde und Du es ignorierst.

Ist Deine Freizeit schon Deine Freizeit?

oder ertappst Du Dich dabei, das Deine Freizeit an Dinge geknüpft sind, die Du eigentlich lieber nicht tun möchtest.
Du machst vielleicht Sport, nur weil es gesund ist. Du meditierst, weile es Dich entspannen SOLL. Du gehst ins Kino, nur weil alle von dem Film reden. – Du tust Dinge, die Du nicht machen würdest, wenn Gesundheit, Geld, die Meinung anderer und Zeit keine Rolle spielen würden.

Idee 20:

[Tweet “ Mache Deine Freizeit zu Deiner Freizeit.“]

Ausgenommen natürlich Freizeit mit Familie, Partner und Freunden, das ist eine ganz andere Baustelle. Mir geht es nur um den Stupser für Dich und Deine Freizeit, den Ideen für Dein ganz persönliches individuelles Freizeitthema.

Wenn Du ganz spontan gedacht hast, dass es Dir nicht möglich ist etwas in Deinen Alltag zu integrieren oder Du an anderer Stelle haderst, dann interessiert mich das natürlich und ich bin gespannt auf Deine Rückmeldung.

think orange und deine Idee lebt.

Kristiane

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